Lern- und Gedächtnisforschung in der Psychiatrie

Forschungsgruppe der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle bei Lern- und Gedächtnisprozessen des Menschen. Sowohl im höheren Lebensalter als auch bei Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen finden sich Veränderungen der Struktur und Funktion des Hippocampus. Gedächtnisdefizite unterschiedlichen Ausmaßes finden sich entsprechend sowohl bei älteren Menschen als auch bei verschiedenen psychiatrischen Patientengruppen, wobei die interindividuelle Variabilität hoch ist. Psychische Störungen im Alter, etwa Depressionen, können noch zu einer Verstärkung der kognitiven Einschränkungen führen. Die Grenzen zwischen normalen Alters-abhängigen Gedächtniseinschränkungen und Frühzeichen einer beginnenden Demenz sind dabei oft für die Betroffenen – und auch für ihre primären Behandler*innen – nicht klar auszumachen.

In unserer Forschungsgruppe verwenden wir einen interdisziplinären Ansatz aus Methoden der Neuropsychologie und der funktionellen Bildgebung in Kombination mit molekularbiologischen und biochemischen Biomarkern, um die neurobiologischen Grundlagen kognitiver Einschränkungen im Alter besser zu verstehen. Von besonderem Interesse ist dabei zum einen die Bedeutung genetischer Variationen von Synapsen-Proteinen, welche auch Risikofaktoren für psychische Erkrankungen darstellen, zum anderen Einflüsse des Immunsystems.

Übergeordnete Ziele

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Einschränkungen kognitiver Funktionen im höheren Lebensalter und insbesondere bei älteren Menschen mit psychischen Störungen zu charakterisieren. Langfristig sollen so Therapiekonzepte entwickelt werden, um die kognitive Leistungsfähigkeit und damit die Autonomie und Alltagskompetenz älterer Menschen zu erhalten und zu verbessern.

Auswahl aktueller Projekte

  • Auswirkungen chronischer Entzündungsprozesse auf Gedächtnisleistung im Alter
  • Kognitive Auswirkungen genetischer Risikofaktoren für psychische Störungen
  • Neokortikale Mechanismen Hippocampus-unabhängiger expliziter Gedächtnisbildung

Wissenschaftliche Kollaborationen

Extern: Es besteht eine enge personelle und inhaltliche Verzahnung mit der AG Imaging Genetics am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg. Darüber hinaus bestehen enge Kooperationen mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE; Prof. Dr. Emrah Düzel) und dem Institut für Inflammation und Neurodegeneration der Otto von Guericke-Universität Magdeburg (Prof. Dr. Ildiko R. Dunay).

Intern: FG Advance Care Planning und Seniorenheimversorgungsforschung (Projekt Begleitforschung Konsiliardienst für dementielle Erkrankungen)

Björn Schott leitet zwei weitere Forschungsgruppen, die FG "Kognitive Gerontopsychiatrie" am DZNE in Göttingen und AG "Imaging Genetics" am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg - zwischen diesen Gruppen besteht eine sehr enge Zusammenarbeit.

Kontakt

Leitung

Oberarzt

PD Dr. Dr. Björn Hendrik Schott

PD Dr. Dr. Björn Hendrik Schott

Kontaktinformationen

  • Publikationen (Google Scholar)

    Externe Zuordnung:

    • Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg, AG Imaging Genetics
    • DZNE Göttingen, FG Kognitive Gerontopsychiatrie

Sekretariat

Sekretariat Gedächtnisambulanz

Elke Wiegmann

 Elke Wiegmann

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