Lichttherapie

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Für die positive Wirkung von Licht auf das seelische Wohlbefinden besteht hohe wissenschaftliche Evidenz. Dies gilt vor allem für Menschen, die an einer saisonalen Depression, der sogenannten Winterdepression, leiden. Die saisonale Depression kennzeichnet sich durch das Auftreten in den Herbst- und Wintermonaten und deutliche Besserung im Frühjahr und Sommer über mindestens zwei Jahre. Auch die mit einer Depression häufig verbundenen Schlafstörungen lassen sich mit einer Lichttherapie positiv beeinflussen.

Wie wirkt die Lichttherapie?

Eine Lichttherapiebehandlung

Wie bei jeder Depression weisen Betroffene einen Mangel des Gehirnbotenstoffs Serotonin auf. Diesen löst eine durch Lichtmangel bewirkte erhöhte Melatonin-Produktion in der Netzhaut des Auges aus, eines den Schlafbedarf steuernden Hormons. Melatonin wird aus Serotonin gebildet. Helles Licht kann bei richtiger Anwendung die Serotoninkonzentration wieder ins Gleichgewicht bringen.

Melatonin ist ein Hormon das u.a. in der Netzhaut des Auges gebildet und in der Zirbeldrüse des Gehirns ausgeschüttet wird. Es wird aus dem Hormon Serotonin gebildet, das im Zusammenhang mit Depressionen eine herausragende Bedeutung hat. Melatonin hat eine große Bedeutung im Zusammenhang mit dem Tag-Nacht-Rhythmus und steht unter dem Einfluss der Jahreszeit. Tageslicht bremst die Melatoninausschüttung. Im Winter wird es auch tagsüber gebildet.

Bei Depressionen ist der Tag-Nacht-Rhythmus oft gestört, und im Winter sind Depressionen gehäuft. Auch sind Depressionen in nördlichen Ländern häufig. Man nimmt an, dass die Lichttherapie über den Einfluss auf Melatonin die bei Depressionen gestörten chemischen Abläufe und Rhythmen wieder normalisiert.

Die Lichttherapie sollte unmittelbar nach dem Aufstehen täglich für 20 bis 60 Minuten über 2 Wochen angewendet werden, auch an den symptomfreien Tagen.

Mögliche Nebenwirkungen

Ernsthafte Nebenwirkungen sind für die Lichttherapie nicht bekannt, allerdings treten selten Kopfschmerzen, Augenbrennen, Gereiztheit oder trockene Haut auf, diese Beschwerden klingen aber üblicherweise nach wenigen Stunden wieder ab. Dennoch sollte vor dem Einsatz der Lichttherapie eine augenärztliche Untersuchung stattfinden, da bestimmte Augenerkrankungen dem Einsatz einer Lichttherapie entgegenstehen.

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