Physiotherapie

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Die Physio- und Bewegungstherapie ist ein wichtiger Baustein der Behandlung auf allen Stationen der Psychiatrie.

Psychische Erkrankungen wirken sich spürbar für die Patient*innen und sichtbar auf der körperlichen Ebene aus. Häufig schränkt sich die Flexibilität, der Bewegungs- und damit auch der Handlungsspielraum ein. Grenzen werden übergangen oder einfach nicht wahrgenommen. Das Körpergefühl und damit auch der Zugang zu Emotionen ist verändert.
 

Hauptziele der Bewegungstherapie:

  • Verbesserung der Körperwahrnehmung und des Körpergefühls, um darüber eine bessere Beziehung zu sich selbst zu erhalten.
  • Üben der Beziehungsaufnahme zu anderen: dysfunktionale Interaktionsmuster verändern lernen und sich wieder in gutem Kontakt zu anderen erleben.
  • Wiedergewinnen von Spaß und Freude an der Bewegung und an der eigenen Aktivität.
  • Eigene Ressourcen wiederentdecken oder neue Fähigkeiten erwerben.
  • Spannungsregulierung durch Erlernen von verschiedenen Entspannungstechniken oder durch aktives Arbeiten am Boxsack oder mit Bambusstöcken und durch Ausdauerbelastungen.
  • Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit über die Körpersprache durch nonverbale Interaktionen (Spiele, Geräte, Tanz …)
Ein Trainingsraum

Gruppenangebote

Hauptsächlich finden Gruppenangebote statt, von denen einige stationsübergreifend angeboten werden.

Die Bewegungstherapie findet in der Gymnastikhalle statt, vor allem für alle offenen psychiatrischen Stationen. Es gibt einen Aufwärmteil für den gesamten Körper über Spiele oder das Bewegen aller Körperbereiche zu Musik. Anschließend ist vor allem die Kontaktaufnahme zu den anderen wichtig und auf der körperlichen Ebene: Gleichgewicht – Zentrierung – Stabilität, sowie Koordination, Raum-, Zeit-, und Rhythmusgefühl.

Boxhandschuhe

Für ältere Patient*innen gibt es die Bewegungstherapie im Sitzen, bei der auch das kognitive Training eine große Bedeutung hat.

Unter fachlicher Anleitung findet Gerätetraining zzt. in der Physiotherapieabteilung im Klinikum statt. Dort werden gezielt nach Befund einzelne Körperbereiche trainiert, besonders in Hinsicht auf differenziertes Körperempfinden. Auch kann auf dem Laufband Ausdauer geübt oder mit verschiedenen Geräten das Gleichgewicht verbessert werden. Günstig sind diese Übungen auch für Patient*innen, die sich im Kontakt zu anderen noch unsicher fühlen.

Entspannung wird mit der Technik der „Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson“ vermittelt. Aber auch Musik, Phantasiereisen oder Elemente aus der Atemtherapie kommen zum Einsatz.

Weitere Gruppenbehandlungen sind:

  • Krafttraining an Geräten
  • High Intense Training (HIT)
  • Yoga, Pilates, Qi Gong

Einzelangebote

Physiotherapie und Körpertherapie sind nötig, um Patient*innen mit körperlicher Einschränkung physiotherapeutisch zu unterstützen, z. B.:

  • nach Verletzungen/Frakturen
  • bei neurologischen Erkrankungen
  • bei Schmerzsyndromen
  • zur Verbesserung der Körperwahrnehmung


Körperpsychotherapie/ Tanz- Bewegungstherapie:

  • Affektregulation
  • Verbinden von Körper, Seele, Gefühl und Verstand
  • Differenzierte Körperwahrnehmung
  • Ressourcenorientierte Förderung der Lebendigkeit
  • Körperbild – Körperschema
  • Achtsamkeitstraining und Stressmanagement
  • Bindungsmuster klären und kreativ verändern in Dyadenarbeit
  • Steigerung der sozialen Kompetenz
  • Förderung der Selbstfürsorge
  • Behandlung bei cranio-mandibulärer Dysfunktion (CMD)
  • Lymphdrainage
  • Taping
Patientin und Therapeutin beim Training
Patientin und Therapeutin beim Training

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