Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist ein effektives Behandlungsverfahren, welches sich besonders bei der Behandlung von depressiven Störungen bewährt hat. Es handelt sich um eine nicht-invasive Therapie, für die weder eine Operation noch eine Implantation von Elektroden oder anästhesiologische Maßnahmen erforderlich sind.

Eine Ärztin führt eine rTMS durch.

Bei der rTMS lässt sich durch eine gezielte und in der Intensität individuell abgestimmte Stimulation bestimmter Regionen der Gehirnrinde mit einem Magnetfeld die Erregbarkeit von Nervenzellen messbar beeinflussen. Durch die zielgerichtete Entladung von Nervenzellen können Botenstoffe freigesetzt werden, die auch vernetzte Hirnzentren erreichen. Neben einem vermehrten Blutfluss kann auch der Zuckerstoffwechsel erhöht werden. Es ist bekannt, dass an Depressionen leidende Menschen eine verminderte generalisierte Aktivität in dem Teil des Gehirns aufweisen, der an der Stimmungsregulation beteiligt ist. Durch die vermittelte Stimulation dieses Hirnareals kann eine antidepressive Wirkung erzeugt werden.

Eine Therapiesitzung dauert ungefähr 10 Minuten. Die insgesamt 10 Therapieeinheiten erfolgen jeweils täglich montags bis freitags über einen Zeitraum von zwei Wochen. Die Intensität und die Dauer der Therapieeffekte hängen von individuellen Faktoren ab. Ein Ansprechen kann deshalb im Einzelfall nicht garantiert werden.

Bereits 2008 wurde die rTMS für die Behandlung von therapieresistenten Depressionen von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA zugelassen. Auch in den deutschen wissenschaftlichen Leitlinien zur Behandlung von Depressionen wird sie als Therapieverfahren empfohlen, wenn Patient*innen primär nicht auf eine antidepressive Pharmakotherapie angesprochen haben.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Nebenwirkungen bei der Behandlung durch rTMS sind selten und vorübergehend. Selten kann es zu Kopfschmerzen, Missempfindungen an der Stimulationsstelle, kurzes Unwohlsein, Schwindel, Benommenheit, Veränderung der Hörschwelle, Muskelzucken im Bereich von Kopfhaut, Auge oder Mund kommen, die jedoch nur während oder unmittelbar nach der Behandlung auftreten und nach kurzer Zeit ohne Gegenmaßnahmen wieder abklingen.

Wann kann eine rTMS-Behandlung nicht durchgeführt werden?

Eine Behandlung kann nicht erfolgen bei magnetischen Metallgegenständen im Kopfbereich, implantierten Pumpensystemen bzw. Medikamentenpumpen, Herzschrittmachern, Hirnstimulatorsystemen und Cochlea-Implantaten.

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