Schlaf und Neurodegeneration
Forschungsgruppe der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Zwischen Schlaf und neurodegenerativen Erkrankungen besteht ein enger Zusammenhang:
Chronischer Schlafmangel bedingt eine Beschleunigung von neuropathologischen Prozessen, da während des Schlafens u.a. über das sogenannte „glymphatische“ System, toxische Stoffwechselprodukte aus dem Gehirn eliminiert werden. Darüber hinaus sind z.B. Ablagerungen von Aβ (ggf. auch Tau) sowie ein Anstieg der Konzentration von Orexin verantwortlich für Störungen der Schlafphysiologie, die wiederum zu einer nachlassenden kognitiven Hirnleistung beitragen.
Unsere Forschungsgruppe „Schlaf und Neurodegeneration“ beschäftigt sich mit Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen bei neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere mit ihrer möglichen Eignung als Prädikationsmarker für die Entwicklung einer späteren Demenz. Zudem möchten wir herausfinden, ob die konsequente und kausale Behandlung von Schlafstörungen und die Optimierung der Schlafqualität einen Einfluss auf Ausprägung und Verlauf einer Alzheimer Krankheit ausüben.
Übergeordnete Ziele
Im Frühstadium neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere bei Vorliegen einer Alzheimer-Pathologie, finden sich qualitative sowie quantitative Veränderungen unterschiedlicher Schlafstadien. Wir möchten prüfen, ob diese Veränderungen im präklinischen Stadium polysomnographisch dargestellt werden und dabei helfen können, das Risiko einer Konvertierung in ein klinisch manifestes dementielles Syndrom vorherzusagen.
Die Akkumulation u.a. des Peptids Aβ ist überwiegend Slow-Wave-Sleep assoziiert und kann im Zusammenhang mit der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit stehen sowie möglicherweise Symptome und Verlauf dieser Erkrankung entscheidend beeinflussen. Ein weiteres Ziel ist, zu prüfen, ob therapeutische Interventionen, die zu einer Verbesserung der Schlafqualität führen, das kognitive Funktionsniveau verbessern und damit den Übergang vom Prodromalstadium in eine manifeste Demenz verzögern können.
Auswahl aktueller Projekte
Schlaf und das lymphatisches System: Einfluss von akutem Schlafentzug sowie Modulation der Schlafstadien auf die Aβ-Last im Plasma.
Wissenschaftliche Kollaborationen
- Prof. Dr. Andrea Rodenbeck, Abt. für Pneumologie, Beatmungsmedizin/Schlaflabor, Evangelisches Krankenhaus Weende gGmbH
- Studienzentrum Wilhelmshöhe GmbH
Kontakt
Leitung
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3960601
- E-Mail-Adresse: kmavrid(at)med.uni-goettingen.de
Publikationen (Google Scholar)
- Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
- Zusatzqualifikation Suchtmedizinische Grundversorgung der ÄKN
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